Herausgegeben von Joan Billing und Samuel Eberli
Gebunden
176 Seiten, 62 farbige und 160 sw Abbildungen
23.5 x 32 cm
ISBN 978-3-85881-574-3
Kurt Thut (1931–2011) vereinte als Architekt, Möbelentwerfer und -produzent verschiedene Aspekte der Schweizer Wohnkultur. Sein Werdegang begann mit einer Schreinerlehre im väterlichen Betrieb im aargauischen Möriken. Anschliessend bildete er sich bei Willy Guhl, Hans Bellmann und Johannes Itten an der Kunstgewerbeschule Zürich zum Architekten und Möbelgestalter aus, wo er nach Abschluss des Studiums als Assistent bei Hans Fischli arbeitete. Seit den 1970er-Jahren engagierte er sich auch in der Familienfirma.
Thuts architektonisches Schaffen war stark vom Bauhaus und von Mies van der Rohe beeinflusst. Als Gestalter verfolgte er fast 50 Jahre lang einen formal zurückhaltenden und ökologischen Ansatz. Gemäss diesen Prinzipien experimentierte er auch als Produzent erfolgreich mit neuen Materialien und Techniken. Viele seiner Entwürfe werden vom heutigen Unternehmen Thut Möbel unverändert hergestellt, das 2009 mit dem Schweizer Grand Prix Design ausgezeichnet wurde.
Diese erste Monografie stellt ausgewählte Möbelentwürfe und Bauten Kurt Thuts umfassend vor. Sie dokumentiert , wie sein puristisches und zugleich innovatives Werk die Schweizer Wohn- und Unternehmenskultur mitgeprägt hat. Mit Beiträgen von Joan Billing und Samuel Eberli, J. Christoph Bürkle, Meret Ernst, Michael Hanak, Claude Lichtenstein, Renate Menzi, Roland Merz, Juho Nyberg, Judith Raeber, Arthur Rüegg, Stefan Zwicky.
Die Reihe Protagonisten der Schweizer Wohnkultur birgt verborgene Schätze der Schweizer Designgeschichte und stellt diese mit sorgfältig aufgearbeiteten Büchern und Ausstellungen der Öffentlichkeit vor. Ziel ist, auf das kulturelle Designerbe aufmerksam zu machen und die Vernetzung von Fachspezialisten, Institutionen und Designinteressierten zu fördern. Frühere Bände stellten die Gestalter und Architekten Alfred Altherr Junior, Klaus Vogt, Werner Max Moser und Jacob Müller vor. Bei Scheidegger & Spiess sind weiter erschienen:
Hans Bellmann. Architekt und Produktgestalter
Hans Eichenberger. Gestalter und Innenarchitekt
Trix und Robert Haussmann. Architekten, Innenarchitekten und Designer
Joan Billing
(*1972), zusammen mit Samuel Eberli Gründerin von Design+Design, einer Firma, die u.a. den Salon für Vintage-Möbel veranstaltet. Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel. Publizistische Tätigkeit zum Thema Design, Lehrtätigkeit, Forschung, Beratung und Publikationen zu Design. Kuratorin der Ausstellungsserie «Protagonisten der Schweizer Wohnkultur» und Herausgeberin der dazugehörenden Publikationen.
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J. Christoph Bürkle
, Architekturhistoriker und -theoretiker. Verleger, Dozent, und Publizist. Präsident der Architekturforums Zürich.
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Samuel Eberli
(*1972), zusammen mit Joan Billing Gründer von Design+Design, einer Firma, die u.a. den Salon für Vintage-Möbel veranstaltet. Studium der Architektur an der ETH Zürich, Ausstellungstätigkeit am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH (gta), 2002–2007 Mitarbeit im Architekturbüro Stefan Zwicky in Zürich. Forschung, Beratung und Publikationen zu Design. Kurator der Ausstellungsserie «Protagonisten der Schweizer Wohnkultur» und Herausgeber der dazugehörenden Publikationen.
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Meret Ernst
(*1966), Dozentin für Designgeschichte an der Hochschule für Gestaltung und Kunst (FHNW) in Basel und Redakteurin für Design und Kultur der Zeitschrift Hochparterre. Seit 2011 ist sie Mitglied des Fachhochschulrats der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und seit 2010 Vizepräsidentin der Swiss Design Association SDA. Kuratorin verschiedener Ausstellungen zu Alltagskultur, Grafik und Design.
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Michael Hanak
(*1968), freier Architekturvermittler, Publizist, Dozent und Ausstellungsmacher sowie denkmalpflegerische Tätigkeiten. Studium der Kunstgeschichte, Filmwissenschaften und Publizistik an der Universität Zürich.
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Claude Lichtenstein
(*1949), Publizist und Kurator. Architekturstudium an der ETH Zürich, 1985–2002 Kurator für Architektur und Design am Museum für Gestaltung Zürich. Bis 2016 zudem Tätigkeit als Dozent für Kulturgeschichte und Designwissenschaft an verschiedenen Schweizer Fachhochschulen.
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Renate Menzi
(*1968), seit 2008 Kuratorin der Designsammlung des Museums für Gestaltung Zürich. Ausbildung als Produktgestalterin und Studium der Kulturwissenschaft in Zürich, Jerusalem und Berlin. Sie lehrt, publiziert und forscht zudem im Bereich Design und war 2009–2017 Mitglied der Eidgenössischen Designkommission.
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Roland Merz
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Juho Nyberg
, Architekt ETH, seit 2008 mit eigenem Architekturbüro in Zürich, Journalist sowie Redaktionsmitglied von swiss-architects.com.
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Judith Raeber
arbeitet als selbstständige Architektin und schreibt über Architektur, Design und restaurants. Lebt in Luzern und Zürich.
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Arthur Rüegg
(*1942, Bülach), Architekt und Autor sowie Herausgeber zahlreicher Bücher, u.a. über Le Corbusier. Studium der Architektur an der ETH Zürich 1961–1967. 1971–1998 mit Ueli Marbach Architekturbüro in Zürich. 1991–2007 Professor für Architektur und Konstruktion an der ETH Zürich. Die Architektengemeinschaft Silvio Schmed und Arthur Rüegg hat sich mit einer Vielzahl von beispielhaften Restaurierungen einen Namen gemacht, in Zürich etwa mit den Doldertal-Häusern und der Kunstgewerbeschule, in Küsnacht mit der Villa von C.G. Jung, in Winterthur mit dem Museums- und Bibliotheksgebäude.
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Stefan Zwicky
, Architekt, Designer und Organisator der internationalen Interior-Design-Messe neue räume. Lehrt an der Hochschule Luzern, Abteilung Innenarchitektur.