Der russisch-sowjetische Avantgarde-Künstler El Lissitzky (1890–1941) unterhielt seit 1919 Kontakte zur Schweizer Kunstszene und ihren ihm gleichgesinnten Protagonist:innen. Von März 1924 bis Mai 1925 hielt er sich für einige Monate in einem Sanatorium im Tessin auf, um seine Lungentuberkulose zu behandeln. Trotz der Krankheit schuf er während dieser Zeit Schlüsselwerke seines Œuvres, genreübergreifend in den Bereichen Architektur, Grafik und Typografie und freier Kunst. Zusammen mit Hans Arp verfasste er das Buch Die Kunstismen, das 1925 im Zürcher Eugen Rentsch Verlag erschien und zu einem Meilenstein der Weiterentwicklung und Etablierung der neuen Typografie und Grafik in der Schweiz wurde. Zudem schrieb er für die Schweizer Architekturzeitschrift ABC, Beiträge zum Bauen.
100 Jahre später wirft dieses englischsprachige Buch einen neuen Blick auf El Lissitzky aus der Perspektive seines damaligen Gastlandes, thematisch gegliedert in Architektur, Typografie und Grafikdesign, Lissitzky als Künstler und Theoretiker sowie seinen Bezug zur Schweiz. Die Abbildungen fuhren erstmals alle wichtigen Werke des grossen Avantgardisten in den Sammlungen von Schweizer Museen zusammen. Ausserdem präsentiert der Band Teile eines bislang noch nie publizierten Portfolios, das im Genfer Musee d’art et dhistoire aufbewahrt wird.