Dieser Bildband widmet sich einer der bedeutendsten Fotografendynastien der Schweiz: drei Generationen der Familie Feuerstein aus Scuol. 1898 eröffnete Johann Feuerstein (1871–1945) in dem Unterengadiner Dorf eine einfache Fotowerkstatt. Bis zu seinem Tod betätigte er sich als Fotograf, der das Alltagsleben dokumentierte und ab 1914 als Chronist für den in jenem Jahr gegründeten Schweizerischen Nationalpark wirkte. Sein Sohn Domenic Feuerstein (1900–1949) kehrte 1935 nach Jahren der Selbstständigkeit in Locarno und Zuoz in den elterlichen Betrieb zurück. Gemeinsam bauten Vater und Sohn ihren Postkartenverlag auf, zudem veröffentlichte Domenic mehrere Bücher.
Auch Domenics Söhne Jon (1925–2010) und Mic Feuerstein (1928–2004) führten die Familientradition erfolgreich weiter. Jon spezialisierte sich auf technische Aufnahmen wie die Dokumentation der Engadiner Kraftwerke; Mic wurde ein bekannter Wildtierfotograf und später ein Pionier des schweizerischen Dokumentarfilms.
Die Feuersteins beschäftigten sich als Fotografen vorwiegend mit ihrer Umgebung, mit Natur und Kultur des Engadins sowie dessen wirtschaftlicher Erschliessung. Mit beinahe 400 spektakulären Abbildungen zeigt das Buch umfassend ihr Schaffen über drei Generationen und nahezu das gesamte 20. Jahrhundert hinweg. Der Bündner Journalist Ruedi Bruderer verortet es im lokalhistorischen, die Fotospezialisten Anton Holzer und Urs Stahel im internationalen fotohistorischen Kontext.