Die Fotografische Langzeitbeobachtung Schlieren ist ein vielbeachtetes Projekt zur Dokumentation der Siedlungsentwicklung in der Schweiz. 15 Jahre lang wurde fotografisch untersucht, wie BautĂ€tigkeit und urbane Entwicklung den Charakter einer typischen Schweizer Vorortsgemeinde im AgglomerationsgĂŒrtel verĂ€ndern. Als Beispiel diente die Stadt Schlieren im ZĂŒrcher Limmattal, deren Bevölkerung im Untersuchungszeitraum 2005â2020 von 13 000 auf 20 000 Einwohnende wuchs.
69 Standorte in ganz Schlieren sind unter identischen Bedingungen alle zwei Jahre fotografiert worden und zeigen die VerĂ€nderungen im rĂ€umlichen Zusammenspiel von GebĂ€uden, Strassen und GrĂŒnflĂ€chen. Parallel dazu wurden themenbezogene Serien von Detailaufnahmen erstellt, die auf einzelne Objekte fokussieren und von Aneignung, Gestaltung und Ăsthetik der LebensrĂ€ume erzĂ€hlen: Ladenfronten, HauseingĂ€nge, SpielplĂ€tze, Garageneinfahrten usw.
Dieses zweibĂ€ndige Buch bildet nun den Abschluss der Langzeitstudie. Im Archiv-Band zeigen die jeweils acht Aufnahmen pro Standort, wie sich Schlieren an den 69 Orten in den vergangenen 15 Jahren verĂ€ndert hat. Der Essay-Band bietet neben themenbezogenen Foto-Serien eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Studienthema durch Essays, Analysen, Interviews und Interpretationen von Fachpersonen unterschiedlicher Disziplinen. Zwischenauswertungen der Fotografischen Langzeitbeobachtung Schlieren wurden u. a. in der Neuen ZĂŒrcher Zeitung und im Tages-Anzeiger gezeigt sowie in Ausstellungen im Fotomuseum Winterthur und im Museo ICO in Madrid prĂ€sentiert.
Ausgezeichnet mit dem DAM Architectural Book Award als eines der zehn besten ArchitekturbĂŒcher 2023.
«Der WĂ€lzer Stadtwerdung im Zeitraffer ist in KĂŒrze zu einem meiner LieblingsbĂŒcher geworden.» Rahel Marti, Hochparterre
«Erst die konzeptionelle Sorgfalt, mit der es die Materie durchdringt, schöpft den vollen Ertrag aus der fotografischen Beobachung â einen packenden Ertrag vor allem fĂŒr die Raumplanung, denn im Grunde ist Stadtwerdung im Zeitrafferâ ein Lehrbuch.» Rahel Marti, Hochparterre
«Es ist ebenso ein wissenschaftliches Werk wie ein kĂŒnstlerisches. Und nicht zuletzt ein tief empathisches: eine Hommage an einen unauffĂ€lligen Ort, der sich so auffĂ€llig entwickelt hat.» Daniel Kurz, werk, bauen+wohnen